Retinierter Zahn

Retinierter Zahn

Ein retinierter Zahn ist ein Zahn, dem es nicht gelingt, den normalen Durchbruch zu schaffen. So bleibt er teilweise oder komplett im Kieferknochen oder im Zahnfleisch stecken.

Ein retinierter Zahn ist ein Zahn, dem es nicht gelingt, den normalen Durchbruch zu schaffen. So bleibt er teilweise oder komplett im Kieferknochen oder im Zahnfleisch stecken. In den meisten Fällen kommt das bei Weisheitszähnen vor. Nicht selten müssen sie deswegen operativ entfernt oder gezogen werden. Retinierte Zähne können verschiedene Probleme der Mundgesundheit verursachen, darunter Karies, Zahnfleischerkrankungen und Infektionen. Deshalb haben wir für Sie in diesem Beitrag die wichtigsten Ursachen, Symptome, sowie die Diagnose und die Behandlungsmöglichkeiten von retinierten Weisheitszähnen zusammengefasst.

Welche Arten von retinierten Zähnen gibt es?

Einerseits gibt es vollständig retinierte und andererseits nicht vollständig retinierte Zähne. Erstere sind noch vollkommen unter dem Zahnfleisch verborgen. Dahingegen sind teilweise retinierte Zähne ein wenig sichtbar, sie stecken aber dennoch fest. In diesem Zusammenhang unterscheidet man zwischen einer Hartgewebsretention und einer Weichgewebsretention. Wie der Name schon sagt, ist Ihr Zahn bei einer Weichgewebsretention bereits aus dem Knochen hervorgebrochen, hat aber das Zahnfleisch noch nicht komplett durchbrechen können. Bei einer Hartgewebsretention ist der Zahn dann entsprechend noch vollständig vom Zahnfleisch und dem Kieferknochen bedeckt.

Es gibt vier verschiedene Arten von retinierten Weisheitszähnen, die man anhand ihrer Positionierung voneinander unterscheidet:

  • Die mesiale Retention ist die häufigste Art von retinierten Zähnen. Sie tritt auf, wenn Ihr Weisheitszahn in Richtung der Vorderseite Ihres Mundes geneigt ist.
  • Gegenteilig dazu gibt es die distale Retention, die seltenste Art, von dem dann die Rede ist, wenn Ihr Weisheitszahn in Richtung der Rückseite Ihres Mundes geneigt ist.
  • Eine vertikale Retention liegt dann vor, wenn Ihr Weisheitszahn sich zwar in der korrekten Position für einen Durchbruch befindet, aber dennoch unter Ihrem Zahnfleisch eingeschlossen ist.
  • Letztlich gibt es noch eine horizontale Retention. Wenn Ihr Weisheitszahn vollständig auf der Seite liegt (also horizontal ausgerichtet ist) und unter Ihrem Zahnfleisch eingeschlossen ist, spricht man von einem horizontal retinierten Zahn. In einem solchen Fall übt der Zahn zusätzlichen Druck auf die bereits vorhandenen Zähne aus. Deshalb sind horizontal retinierte Weisheitszähne oft schmerzhaft.

Was ist die Ursache von einem retinierten Zahn?

Retinierte Weisheitszähne sind in der heutigen Bevölkerung sehr weit verbreitet. Retinierte Weisheitszähne können Schmerzen, Infektionen und Schäden an anderen Zähnen verursachen. In Kombination mit der ohnehin schweren Erreichbarkeit von Weisheitszähnen sind retinierte Zähne auch schwer zu reinigen. Dadurch sind sie anfälliger für Karies und Zahnfleischerkrankungen. Die Frage nach den Ursachen ist also berechtigt gestellt.

Retinierte Zähne treten normalerweise dann auf, wenn Ihr Kiefer nicht genügend Platz für Ihre Zähne bietet. Manchmal kann ein Zahn in einem falschen Winkel durchbrechen, was zu einer Retention führen kann. Die Hauptursache für einen retinierten Zahn ist also Platzmangel im Kieferknochen. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, wie beispielsweise eine abnormale Zahnentwicklung oder eine Veränderung im Kieferwachstum. Meistens spielt auch die genetische Veranlagung einer Rolle. Im Falle des Weisheitszahns herrschen sowieso schon begrenzte Platzverhältnisse im Kiefer, sodass er oft nicht ordnungsgemäß durchbrechen kann.

Welche Symptome treten bei einem retinierten Zahn auf?

Das wahrscheinlich offensichtlichste Problem bei einem retinierten Zahn ist, dass sich der betroffene Zahn nicht richtig in die Zahnreihe einfügen kann, wodurch das Kauen erschwert wird. Gleichzeitig werden oft die benachbarten Zähne geschädigt, indem der retinierte Zahn Druck auf deren Wurzeln ausübt, was mit Schmerzen und Empfindlichkeiten im Bereich des retinierten Zahns einhergeht.

Wie wird ein retinierter Zahn diagnostiziert?

Die Diagnose eines retinierten Zahns ist denkbar einfach: Mithilfe moderner Bildgebungstechniken und Röntgenaufnahmen im Rahmen einer klinischen Untersuchung kann beispielsweise ein Panoramaröntgenbild erstellt werden, das Ihrem Zahnarzt ermöglicht, die genaue Lage des retinierten Zahns im Kieferknochen zu bestimmen und die beste Vorgehensweise für die Behandlung festzulegen.

Welche Möglichkeiten gibt es, einen retinierten Zahn zu behandeln?

Die Behandlung eines retinierten Zahns hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Alters des Patienten, der Position des retinierten Zahns und der Auswirkungen auf die umliegenden Strukturen. Als erste und einfachste Möglichkeit kann man, solange keine Symptome auftreten sowie wenn der retinierte Zahn keinerlei Auswirkungen auf die umlegenden Strukturen hat, ihn einfach beobachten. Dabei sollten aber regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen wahrgenommen werden, um eventuelle Veränderungen zu überwachen und gegebenenfalls eine Behandlung einzuleiten.

Eine weitere Möglichkeit ist es, den retinierten Zahn freizulegen. Dank einer Zahnfreilegung kann sich der Zahn in die in die Zahnreihe eingliedern. Dabei schneidet man mit einem Laser einen kleinen Schnitt in die Schleimhaut und legt – falls nötig – den Weg des Zahns durch eine schonende Knochenabtragung frei. Diese Behandlung wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt, sodass Sie als Patient dabei keinerlei Schmerzen haben.

Ist der retinierte Zahn anschließend nicht in der gewünschten Position – was meistens leider der Fall ist – so kann eine feste Zahnspange das Problem lösen. Bei einer Zahnspange werden sogenannte Brackets an den Zähnen befestigt, welche mit einem Draht verbunden werden. Bei einer festen Zahnspange wird so kontinuierlich Kraft auf den retinierten Zahn ausgeübt, der dann allmählich in die gewünschte Position bewegt wird. Wenn das gewünschte Ergebnis erreicht ist, wird schließlich die Zahnspange entfernt. Doch nicht in allen Fällen kann ein retinierter Zahn wieder in Zahnreihe eingegliedert werden. Wie bereits angesprochen, sind es meistens die Weisheitszähne, die die Probleme verursachen. Da sie aber im Grunde genommen nicht benötigt werden, werden sie in einem solchen Fall in der Regel gezogen, anstatt dass man den Aufwand einer Eingliederung in die Zahnreihe auf sich nimmt.

Die Entfernung eines retinierten Zahns

Wenn ein retinierter Zahn Beschwerden verursacht, das Kieferwachstum beeinflusst oder andere Zähne gefährdet, kann eine Entfernung notwendig werden. Ihr Zahnarzt oder Oralchirurg entfernt dabei vorsichtig den retinierten zahn. Dabei kann es sich je nach Position um eine simple Entfernung oder aber um einen komplexeren chirurgischen Eingriff, bei dem möglicherweise auch umlegendes Gewebe entfernt werden muss, handeln.

In manchen Fällen kann es darüber hinaus notwendig sein, eine entstandene Lücke zu schließen oder die Zahnreihe neu anzuordnen. Dabei können einerseits die Option des Zahnersatzes gewählt werden – darunter versteht man beispielsweise Implantate oder Brücken – andererseits sind in einem solchen Fall auch kieferorthopädische Maßnahmen möglich. Dabei wird Ihr Zahnarzt Ihre individuellen Bedürfnisse und derzeitige Situation bewerten und davon ausgehend die beste Behandlungsoption empfehlen.

Was Sie auf jeden Fall nach der Entfernung eines retinierten Zahns beachten müssen, sind die speziellen Anweisungen Ihres Zahnarztes. (Das natürlich sowieso immer!) Um mögliche Komplikationen zu vermeiden und gleichzeitig die Heilung anzukurbeln, empfiehlt Ihr Zahnarzt oft eine bestimme Ernährungsweise, vielleicht einen Verzicht auf Spülen für die nächsten 24 Stunden und natürlich allgemein eine gründliche Mundhygiene.

Diese umfasst beispielsweise täglich zweimaliges Zähneputzen mindestens 2 Minuten lang, kein zu hartes Schrubben sowie die Verwendung von Zahnseide.

Ist die Entfernung von retinierten Zähnen schmerzhafter im Vergleich zu normalen Zähnen?

Bei der Behandlung an sich wird man wohl keine Unterschiede feststellen können, da diese unter örtlicher Betäubung erfolgt. Obwohl also retinierte Zähne aufgrund ihrer ungünstigen Position zwar schwerer zu entfernen sind, verursacht die Prozedur an sich nicht mehr Schmerzen. Nach der Entfernung eines Zahns sind Schmerzen etwas Normales. Diese sind aber gut mit Schmerzmitteln zu lindern. Doch in den meisten Fällen ist das gar nicht nötig, denn die Schmerzen vergehen meistens recht schnell von allein und verursachen keine großen Unbehagen. Die Erleichterung nach der Entfernung eines retinierten Zahns, der lange Zeit Druck auf Ihre anderen Zähne ausgeübt hat, überwiegt auf jeden Fall die kurzzeitigen Schmerzen.

Wie sieht es nach der Entfernung eines retinierten Zahns aus?

Es ist nicht zu leugnen, dass eine Zahnextraktion beziehungsweise Weisheitszahnentfernung, wie übrigens jeder andere operative Eingriff auch, gewisse Risiken birgt.

  • Eine trockene Alveole tritt auf, wenn sich ein Blutpropfen vorzeitig herausgelöst, beschädigt oder sich gar nicht richtig als Schutzschild bildet. So wird der Knochen freigelegt, was mit starken Schmerzen einhergeht. Erkennbar ist eine trockene Alveole daran, wenn Sie da, wo Ihr Zahn gezogen wurde, Ihren Knochen sehen können und wenn Sie dort starke wellenartige Schmerzen spüren können. Eine Möglichkeit, das Risiko einer trockenen Alveole zu mindern, ist, das Trinken durch Strohhalme zu vermeiden. Denn dabei wirken starke Saugkräfte, die den Blutpropfen beschädigen können.

In der Regel wird Ihr Zahnarzt Ihnen empfehlen, die trockene Alveole zu Hause ausheilen zu lassen, den Bereich sauber zu halten und den Blutpropfen nicht zu reizen. Meistens ist dieser dann nach einer Woche geheilt.

  • Eine andere Komplikation, die auftreten kann, ist eine Infektion. Wenn Bakterien, Nahrungsmittel oder Ablagerungen in den Zahnfleischtaschen eingeschlossen werden, kann sich eine Infektion bilden. In einem solchen Fall kann Ihr Zahnarzt Antibiotika verschreiben, um die orale Infektion zu behandeln.
  • Letztlich birgt eine Zahnextraktion immer noch das Risiko, dass dabei benachbarte Gewebsstrukturen beschädigt werden können. In diesem Bereich verlaufen zum Beispiel Blutgefäße und Nerven, dessen Beschädigung Komplikationen verursachen kann. Heutige moderne Techniken, wie hochauflösende Panoramaröntgenbilder, reduzieren das Risiko eines solchen Vorfalls aber erheblich.

Was muss ich während der Heilungszeit nach der Extraktion eines retinierten Zahns beachten?

In den meisten Fällen erholen sich Patienten nach einer Zahnextraktion innerhalb von ein bis zwei Wochen vollständig. Meistens dauert es nur wenige Tage, bis Sie Ihren normalen Aktivitäten, sei es Arbeiten, zur Schule gehen oder Sport treiben, nachgehen können. Dennoch sollten Sie sich in den ersten Tagen nach der Entfernung erstmal schonen. So gilt beispielsweise, dass Sie in diesem Zeitraum sich nicht besonders körperlich ertüchtigen sollten. Auch was die Ernährung angeht, gilt es in den ersten 24 Stunden Einiges zu beachten:

Verzichten Sie auf Kaffee, Alkohol und Rauchen, da dies das Risiko für Nachblutungen erhöhen und somit die Wundheilung hinauszögern kann. Außerdem sollten Sie weiche und leicht zu kauende Lebensmittel zu sich nehmen. Klebrige oder scharfe Lebensmittel sind für die Wundheilung kontraproduktiv. Auch sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, wobei Sie das Trinken aus einem Strohhalm aus dem vorher beschriebenem Grund vermeiden sollten.

Natürlich sollten Sie auch Ihren Mund mit einer guten Mundhygiene sauber halten. Normalerweise sollte eine Mundspülung fest in einer Zahnpflegeroutine implementiert sein. Doch nach einer Zahnextraktion sollten Sie lieber auf kräftiges Spülen mit Mundwasser verzichtet werden. Allgemein sollten Sie natürlich den operierten Bereich nur vorsichtig angehen.

Wenn Sie diese Tipps befolgen, so sollte die Heilungszeit nach der Entfernung eines retinierten (Weisheits)Zahns Problemlos ablaufen. Wenn Sie dennoch Schmerzen haben oder eine Nachblutung bemerken, sollten Sie auf keinen Fall zögern, Ihren Zahnarzt zu informieren. Er kann dann über weitere Behandlungsschritte entscheiden.

Fazit zu retinierten Zähnen

Die meisten Menschen werden in Ihrem Leben mit retinierten Zähnen zu tun haben. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wann wegen ihnen eine Behandlung durchgeführt werden muss. Tatsächlich müssen viele Weisheitszähne gezogen werden, da sie zu viel Druck auf ihre Nachbarzähne ausüben und dadurch Komplikationen verursachen. Indem Sie die zusammengefassten Tipps befolgen sowie natürlich auf die speziellen Anweisungen Ihres Zahnarztes achten, können Sie Ihr Bestes im Sinne einer unkomplizierten Behandlung tun.

Autor: Dr. med. dent Zsolt Majtényi - Fachzahnarzt für Konservierende Zahnheilkunde und Prothetik
Dr. med. dent Zsolt Majtényi

Diesen Artikel hat Dr. Zsolt Majtényi, unser renommierter Zahnarzt mit mehr als 10 Jahren Erfahrung in der Prothetik und den kompletten Rehabilitationen, anhand seiner Fachkompetenz überprüft und kann ihn ausdrücklich empfehlen. LinkedIn

In Verbindung stehende Artikel


Ermässigungen und Rückerstattungen

Ermässigungen und Rückerstattungen

Wir möchten der Zufriedenheit unserer Patienten nicht nur mit der professionellen und umfangreichen Betreuung, sondern auch mit Ermässigungen und Geldrückerstattungen dienen. Abhängig vom Behandlungsbetrag sind unsere Patienten zu folgenden finanziellen Erleichterungen berechtigt. Diese Tabelle zeigt Ihnen welche Ermässigungen oder Rückerstattungen Sie bei Dental Europe in Anspruch nehmen können:

Als PDF download

Garantie

Unsere Zahnärzte in Ungarn gewähren minimum 1-10 Jahre Garantie für die Zahnbehandlungen und Wiederherstellungsarbeiten. Unsere Garantieleistungen bieten Ihnen die größte Sicherheit für die Zahnbehandlung in Budapest. Wenn Sie Probleme haben, die von der Garantie gedeckt werden können, bitte nehmen Sie den Kontakt mit unserem Kundenservice auf.

Dental Europe Garantie
  • 10 Jahre für Implantate (nur auf das Produkt)
  • 3 Jahre für Festsitzender Zahnersätze, Kronen und Brücken (außer auf Provisorien)
  • 1 Jahre für Teilprothesen
  • 1 Jahr für Totalprothesen
Dental Europe GmbH (Zahnarzt in Ungarn) Kostenlose Offerte sofort Voruntersuchung und Nachbehandlung in Zürich Normaltarif in der Schweiz Gratis Voruntersuchung
Kostenlose Offerte sofort
Seitenanfang